HSG muss sich dem Abstiegskampf stellen
Euskirchen verliert knapp gegen Rheinbach – Anzeigetafel in der Peter-Weber-Halle weiterhin gestört
HANDBALL Landesliga Männer: HSG Euskirchen – TV Rheinbach II 29:30 (14:15). Nach der Niederlage im Lokalduell gegen Rheinbach II steckt die HSG Euskirchen nicht nur inmitten einer Ergebniskrise, sondern auch mitten im Abstiegskampf. Rein sportlich gesehen und ohne Berücksichtigung des HSV Bocklemünd, der vor zwei Wochen zurückgezogen hat, liegt die HSG nun mit fünf Punkten aus neun Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Das Wichtigste zuerst Zum dritten Mal in Folge schaffen es die Euskirchener nicht, sich in der Schlussphase mit Zählbarem zu belohnen. Wieder jubelt am Ende der Gegner, was in diesem Fall noch mehr schmerzt, da Rheinbach II nun an der HSG in der Tabelle vorbeizieht. In einer ausgeglichenen Partie konnte sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen. Der vorentscheidende 3:0-Lauf der Gäste von 20:20 auf 20:23 folgte etwa 20 Minuten vor Schluss. Zuvor ging es in mehreren Führungswechseln hin und her, doch nach dem 23. Gästetreffer konnte die Mannschaft um Kapitän David Henzel nicht mehr ausgleichen.
Ausfall der Anzeigetafel Die digitale Anzeigetafel in der Peter-Weber-Halle ist seit gut zwei Wochen defekt. Immer wieder fällt sie aus, sodass den beteiligten Mannschaften und den Zuschauern das Zeitgefühl verloren geht und auf der Tribüne stets nachgefragt werden muss, wie es steht und wie lange noch zu spielen ist. Ohne technische Ausstattung ist man auch im Amateursport recht aufgeschmissen. So lief das Spiel Euskirchen kam recht gut in die Partie und führte 3:1. Dann hatten die Gäste mehr Zugriff und gingen 9:8 in Front. Es blieb bis in die zweite Hälfte hinein ein knappes Ergebnis. Der Einsatz der Euskirchener stimmte. Symptomatisch für das Spiel der HSG waren dann aber Fehlwürfe an den Pfosten und später von Julian Gast an den Kopf des Torhüters. Rheinbach brachte die Führung knapp über die Ziellinie.
Eine Frage der Qualität Dass die Euskirchener in dieser Saison von massiven Personalproblemen gebeutelt sind, steht außer Frage. Die Ausfälle im ausgedünnten Kader können die verbliebenen Akteure nicht kompensieren. Dennoch waren auch im Spiel gegen Rheinbach einige Faktoren sinnbildlich für die erneute Niederlage. Drei verworfene Siebenmeter, viele technische Fehler im Spielaufbau und eine mangelhafte Chancenverwertung nach Tempogegenstößen stehen für eine zu schwache Offensive. In der Abwehr hatte man massive Probleme im Spiel um den eigenen Sechsmeterraum. Allen voran Rheinbachs Kreisläufer Felix Pitzen konnte machen, was er wollte. Er traf sechsmal und holte fünf der sieben verhängten Siebenmeter heraus.
Das sagt der Trainer „Wir haben zu viele Chancen vergeben und den gegnerischen Kreisspieler nicht entsprechend verteidigt“, sagt der nach dem Spiel niedergeschlagene und recht kurz angebundene Marco Matheis, um lediglich noch nachzuschieben: „Vielen Dank an Rodger (Ody) und Marcel (Stein) für deren Hilfe.“
Das sagen wir Von den leisen Aufstiegsambitionen vor der Saison ist die HSG meilenweit entfernt. Stattdessen steckt die Mannschaft tief im Abstiegskampf. Schaut man auf die nächsten zwei Spiele bei BTB Aachen III (2. Platz) und Geislar-Oberkassel (3.), wird einem angst und bange. Euskirchen muss den Abstiegskampf annehmen. Spätestens nach der Niederlage gegen Rheinbach sind andere Tugenden gefragt, um im Verbandshandball zu bleiben. Mannschaft, Trainer und Verantwortliche sind jetzt gefragt, sich dieser Herausforderung zu stellen.
HSG Euskirchen: Stein, Ody – Trimborn (5), Bünder (1), Berbuir (3/1), Gast (3/2), Harniss, Henzel (5/1), Schmitz (6), Schramm (5), Wuth, Fuss (1).
Quelle: KSTA Euskirchen